PROGRAMM

    Mit den unten aufgeführten Veranstaltungen wenden wir uns an verschiedene InteressentInnen, die diese Themen in Form von Vorträgen, Seminaren, Projekttagen o.ä. in der Jugend- und Erwachsenenbildung behandeln möchten. Die Veranstaltungen können in unterschiedlicher Form gebucht und der jeweiligen Zielgruppe angepasst werden.

    Diese Sektion befindet sich im permanenten Aufbau, es lohnt sich also, immer wieder hereinzuschauen.



    NEU IM ANGEBOT:
    "Den Drachen am Schwanz kitzeln"


    Kabarett im Dritten Reich


      Kategorie:   Antifaschismus, Geschichte von unten
      Form:   Kabarettaufführung
      Zielgruppe:   Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene



    THEMENSCHWERPUNKT:
    Globalisierung und Weltwirtschaft




    Ökologie

      rio negro - Das schmierige Geschäft der WestLB in Ecuador

      Filmdokumentation: Heiko Thiele
      Filmlänge: 50 min.
      Produktionsende: 11/2002

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    Globalisierung: Eine Einführung in ökonomische, soziale und ökologische Entwicklungen

    Der Begriff Globalisierung steht für die derzeitigen Veränderungen der ökonomischen, politischen, sozialen, kulturellen und ökologischen Prozesse in der Welt. Die ökonomischen Prozesse sind dabei insbesondere von einer weltweiten Verflechtung der Wirtschaftsbeziehungen, der Produktion und des Handels sowie von der Entstehung eines weltweiten transnationalen Finanzmarktes bestimmt.
    PolitikerInnen, Konzerne, internationale Organisationen wie Welthandelsorganisation (WTO), Internationaler Währungsfonds (IWF) nutzen den Begriff der Globalisierung gerne dazu, die neoliberale Wirtschaftsweise, die Freiheit des Marktes und des Wettbewerbs als Naturgesetz darzustellen. Wirtschaftliche Umstrukturierungen wie Freihandelszonen oder Privatisierungen werden von ihnen als Möglichkeit dargestellt, die sogenannten 'Entwicklungsländer' aus ihrer wirtschaftlichen "Unterentwicklung" herauszuführen und mehr Menschen am Wohlstand teilhaben zu lassen. Diesem Globalisierungsmythos des wohlstandsbringenden Marktes stehen reale Entwicklungen wie die enorme Ungleichverteilung des Reichtums sowohl zwischen den verschiedenen Weltregionen als auch den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen innerhalb der verschieden Länder entgegen.
    In der Veranstaltung werden die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen erläutert, ihre Auswirkungen auf die 'Entwicklungsländer' und die Industrieländer verdeutlicht und die wichtigsten Akteure der Globalisierung vorgestellt. Dabei wird der Frage nach den "GewinnerInnen" und den "VerliererInnen" des Globalisierungsprozesses nachgegangen und abschließend gesellschaftliche und individuelle Alternativen erarbeitet.

    Kategorie: Globalisierung und Weltwirtschaft, Nord-Süd
    Form: Vortrag und Diskussion
    Zielgruppe: Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene

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    Lateinamerika: Globalisierung am Beispiel des Plan Puebla-Panamá und der Gesamtamerikanischen Freihandelszone FTAA

    Der Plan Puebla-Panamá (PPP) ist ein bedeutendes wirtschaftliches Großvorhaben, das sich vom Bundesstaat Puebla in Südmexiko über Zentralamerika bis nach Panamá erstrecken soll. Zu den geplanten und z.T. bereits realisierten Projekten zählen u.a. diverse Infrastrukturmaßnahmen, Staudammbau, Erdölförderung, Monokulturen, Vermarktung der biologischen Vielfalt der Regenwälder (Biopiraterie), industrielle Shrimpszucht, Niedriglohnfabriken (Maquiladoras), Förderung der Gentechnologie und des (Öko-) Tourismus.
    BefürworterInnen dieses Vorhabens propagieren den PPP als Weg aus der Armut, GegnerInnen sehen in ihm hingegen eine neue Form der Kolonialisierung.
    Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage nach den Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der einzelnen Länder, auf die Kultur der indigenen Bevölkerung sowie auf die Umwelt. Da diese Projekte beispielhaft für die wirtschaftliche Globalisierung angesehen werden können, lassen sich anhand des PPP aktuelle Globalisierungsprozesse praxisnah erläutern.

    Kategorie: Globalisierung und Weltwirtschaft, Nord-Süd, Ökologie, Lateinamerika
    Form: Veranstaltung mit Diavortrag oder einer PowerPoint-Präsentation
    Zielgruppe: Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene

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    Kleidung aus der Weltfabrik: Maquiladoras
    Im Zuge der Globalisierung der Weltwirtschaft und der neuen internationalen Arbeitsteilung verlagern immer mehr Konzerne ihre Produktion in sogenannte Billiglohnländer nach Asien, Osteuropa oder Mittelamerika, weil sie dort eine Reihe von unternehmerfreundlichen Vorteilen genießen: sie brauchen weder Steuern noch Zölle zahlen, Arbeitsschutz- und Arbeitsrechtsgesetze sowie Umweltauflagen werden partiell außer Kraft gesetzt, Gewerkschaften sind nicht zugelassen, die Infrastruktur wird kostengünstig zur Verfügung gestellt und die Löhne sind niedrig.
    80-90% unserer Kleidung kommt aus diesen sogenannten Niedriglohnfabriken, die in Lateinamerika auch als Maquiladoras bezeichnet werden. Dort ist die Maquiladora-Industrie in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten exportproduzierenden Sektoren geworden. Während von BefürworterInnen der Exportanstieg als Beweis für das Funktionieren dieser Politik angeführt wird, stellen KritikerInnen die Entkoppelung aus der nationalen Wirtschaft heraus. Fast alles, was für die Produktion benötigt wird, wird importiert, so dass die lokale Industrie nur minimal von den Maquiladoras profitiert und die Abhängigkeit von ausländischen Konzernen verstärkt wird.
    Während wir hier in den Industrieländern von den billigen Angeboten profitieren, leiden in den Ländern die überwiegend weiblichen ArbeiterInnen an den unwürdigen Arbeitsbedingungen, in denen u.a. hoher Arbeitsdruck herrscht, sexuelle Belästigung, unbezahlte Überstunden und Erkrankungen wegen fehlendem Arbeitsschutz und hoher Umweltbelastung an der Tagesordnung sind.
    Am Beispiel der Maquiladoraindustrie lassen sich die wirtschaftlichen und politischen Strategien der Transnationalen Konzerne im Globalisierungsprozess darstellen und die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Internationalen Arbeitsteilung erläutern.

    Kategorie: Globalisierung und Weltwirtschaft, Nord-Süd, Ökologie, Lateinamerika
    Form: Veranstaltung mit Diavortrag
    Zielgruppe: Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene

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    Alternativer Handel am Beispiel von Kaffee

    Von den ohnehin niedrigen Kaffeepreisen erhalten die ErzeugerInnen in den sogenannten Entwicklungsländern trotz härtester Arbeit nur den allerkleinsten Teil. Der Gewinn aus dem Verkauf des Rohkaffees fließt in die Taschen der großen Exportgesellschaften. Hohe Einfuhrzölle für verarbeitete Produkte schützen die Kaffeeröstereien in Europa vor Konkurrenz aus den Erzeugerländern und behindern so in den kaffeeanbauenden Ländern den Aufbau einer kaffeeverarbeitenden Industrie. Die Kolonialware Kaffee wird überwiegend für den Export angebaut und behindert letztlich den Anbau heimischer Grundnahrungsmittel und somit eine autonome landwirtschaftliche Produktion.
    Die Erzeugerpreise für alternativ gehandelte Produkte liegen dagegen deutlich über dem Weltmarktpreis. Durch den Verzicht auf Zwischenhändler und durch langfristige Abnahmeverträge wird den ProduzentInnen über einen größeren Zeitraum ein Einkommen gesichert und somit Handlungsperspektiven eröffnet.
    Während die Auseinandersetzung mit den Produktions- und Handelsbedingungen für Kaffee anhand eines lebensnahen Beispiels einen Einblick in die Strukturen des Welthandels ermöglicht, öffnet die Auseinandersetzung mit alternativem Handel gleichzeitig eine Handlungsmöglichkeit für "uns" vor Ort. Die Auseinandersetzung mit alternativem Handel kann einen Prozess des Umdenkens anstoßen, indem Produktions- und Handelsbedingungen zum wichtigen Bestandteil unserer Kaufentscheidung werden.

    Zuordnung: Globalisierung und Weltwirtschaft, Nord-Süd, Lateinamerika
    Form: Veranstaltung mit Diavortrag
    Zielgruppe: Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene

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    Alternative Gesellschaftsformen am Beispiel der Zapatistas in Chiapas/Südmexiko

    Wie in den meisten lateinamerikanischen Ländern existiert auch in Mexiko bis heute eine äußerst ungleiche Landverteilung. Wenige Großgrundbesitzer verfügen über den größten Teil des Landes und lassen die bäuerliche und indigene Bevölkerung für wenig Geld auf ihrem Land arbeiten. Die Zapatistas, benannt nach dem mexikanischen Revolutionär Emiliano Zapata (1879-1919), haben beschlossen, sich gegen diese Ausbeutung zur Wehr zu setzen. Mit ihrem Aufstand vom 1. Januar 1994 wiesen sie auf ihre unmenschlichen Lebensbedingungen als indigene Landbevölkerung hin und setzen sich seitdem für ein Leben in Würde, Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Die Zapatistas, die täglich mit starken Repressionen seitens des Staates, des Militärs und der Paramilitärs konfrontiert werden, versuchen ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten, indem sie Schulen, ökologische Gärten für die Selbstversorgung und eigene Gesundheitszentren errichten sowie sich auf überregionalen Treffen weiterbilden und austauschen. Sie engagieren sich für eine basisdemokratische Gesellschaft. Die zapatistische Lebensform bietet ein gutes Beispiel für eine alternative Gesellschaftsform und zeigt, dass ein Leben in Würde ohne Unterdrückung möglich sein kann.

    Kategorie: Menschenrechte, Nord-Süd, Lateinamerika
    Form: Veranstaltung mit Diavortrag
    Zielgruppe: Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene

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